Camillo Gamnitzer, Probleemblad 1992 (Korrektur)
Position: 3R2q1/2p2PPb/P1p3Np/K1k2Nn1/3p3p/4B1b1/B5Pr/1Q2n3 w - - 0 1
 
selfmate in 7

Black: Qg8, c7, Bh7, c6, h6, Kc5, Ng5, d4, h4, Bg3, Rh2, Ne1
White: Rd8, f7, g7, a6, Ng6, Ka5, Nf5, Be3, Ba2, g2, Qb1

Ergänzt um sBh6! Lösung unverändert.

Weit mehr als ein bloßer Lösungsablauf im damals noch völlig "neuen" Gamnitzer-Stil...; man erlebt, wie zwei Parteien buchstäblich miteinander ringen! Möglicher Weise war das zuviel für den Preisrichter, der gleich mit niedergerungen wurde und die Aufgabe durchfallen ließ (Erik Zierke)

1. Txd4? z. B. Lxg6! 2. Lf2 Lxf2!

1. Td7! (2. Db5+ cxb5 3. Txc7+ Lxc7#) Lf2
2. Txd4!
(3. Ta4+ Lxe3 4. Db6+ cxb6#) Lxe3?
3. Tc4+ Kd5 4. Ta4+ usw.
2. - Lg3!
Der, wohltemperierte, Rückstoß
3. Lf2!
bringt das 2. Drohthema in der Reprise (4. Ta4+)
3. - Ld6,
4. g4! [4. g3? Th3!] nimmt es, energisch, 
nochmals auf (5. Ta4+ Txf2 usw.), und
4. - Txf2! [4. - Th1 5. Lg1!] gibt den Crescendo-Einsatz für eine strahlende Coda:
5. Tc4+ Kd5
6. De4+! →
"Kraft-Masse-Transformation"/KMT: die Deckung von e4 durchs Opfer ebendort aufrechterhaltend, zugleich den interferenzträchtigen Überhang an Eigenkraft im Voraus abstreifend
6. - Sxe4
7. Tc1+! Txa2#
Motivinversion.
8. Dxa2??!

3. Lg1? Ld6 4. g4 Txa2+!
Nach 3. Lf2 Ld6 scheitert das brisante 4. Se5?/Sf4?
(5. Se6+/Sd3+ SxS 6. Ta4+) an 5. - Lxf5!! (5. - LxS!)

Wirbeltanz zwischen "Anziehung"/Interferenzsuche und "Abstoßung"/Interferenzvermeidung. Einer der ersten markanten Meilensteine auf fluchtspezifischer Spur.

Untergeordnet:
1. Td7 Se6 → schließt g8-a2! 2. f8D+ Ld6 3. D8b8
(4. D1b5+ 5. Db6+) Dxb8 4. Db4+; 2. - Dxf8 3. gxf8D+ usw.   
1. - Da8 2. f8D+ Ld6 3. Dxa8 dr. in Summe unabweisbar
(4. Db5+ 5. Txc7+ und 4. D8b8 5. D1b5+ 6. Db6+)
1. - De8(?) 2. Td5+, kürzest! cxd5 3. Db5+/Db6+

* Bei diesem Damenopfer war dem Eleven bewusst geworden, dass die KMT im S# maßgeschneiderte Simultan-Eignung als Medium der "Abstoßung" und sohin fluchtspezifisches Manöver besitzt. Damit hatte sich zu seiner namenlosen Freude ein Kreis geschlossen, denn es war die intensive Auseinandersetzung mit der KMT gewesen, die 1990/1991 das Tor zum fluchtspezifischen Bauprinzip aufstieß. (Siehe dazu  "Deutsche Schachblätter" 1986, #5,
3. Lob, Herbert Hager gewidmet).